Frühlingslied
Poet: Karl Klingemann
Set by: Felix Mendelssohn
Der Frühling naht mit Brausen,
er rüstet sich zur Tat,
und unter Sturm und Sausen
keimt still die grüne Saat;
Drum wach', erwach', du Menschenkind,
dass dich der Lenz nicht schlafend find'!
drum wach', erwach', du Menschenkind,
dass dich der Lenz nicht schlafend find'!
Tu ab die Wintersorgen,
empfange frisch den Gast;
er fliegt wie junger Morgen,
er hält nicht lange Rast.
Die Knospe schwillt, die Blume blüht,
die Stunde eilt, der Frühling flieht.
Drum wach', erwach', du Menschenkind,
dass dich der Lenz nicht schlafend find'!
Dir armen Menschenkinde
ist wund und weh ums Herz?
Auf, spreng' getrost die Rinde,
schau' mutig frühlingwärts!
Es schmilzt das Eis, die Quelle rinnt,
dir taut der Schmerz und löst sich lind.
Es schmilzt das Eis, die Quelle rinnt,
dir taut der Schmerz und löst sich lind.
Und wie die Vöglein leise
anstimmen ihren Chor,
so schall' auch deine Weise
aus tiefster Brust hervor!
Bist nicht verarmt, bist nicht allein,
umringt von Sang und Sonnenschein!
Bist nicht verarmt, bist nicht allein,
umringt von Sang und Sonnenschein!
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Spring draws near with a roar,
it prepares itself for action,
and under the storm and buzz
sprouts silently the green seed;
Therefore wake, awake, you human-child,
that spring may not find you sleeping!
Take off your winter-worries,
embrace cheerfully the guest;
it flies like the young morning,
and stops not long for rest.
The buds swell, the flowers bloom,
the hour hurries, spring flies.
Therefore wake, awake, you human-child,
that spring may not find you sleeping!
Are you, poor human-child
wounded and sorrowful in your heart?
Rise up, spring forth confidently from your crust,
look courageously springboards!
The ice melts, the water-spring runs,
pain thaws and is gently dissolved.
And as the little birds softly
tune their chorus,
so you also sound forth your way
out of your deep breast!
You are not impoverished, you are not alone,
you are surrounded by song and sunshine!
translated by Mandee Madrid-Sikich